Carnuntum

Heute besuchten wir die alte Römerstadt Carnuntum in Niederösterreich, wo wir einen geführten Rundgang durch die im alten Stil nachgebaute Stadt machten.
Unsere Reise Begann in der Bahn, mit der wir ins Niederösterreichische Carnutum furhen. Dort angekommen, erkannten wir bereits am Gruß "Salve!", dass wir im alten Rom gelandet waren. Sogleich bekamen wir anhand eines Modells einen Überblick über die Stadt, in der wir uns nun befanden.

Da heute zufällig Werksfrei war, konnten wir gleich zu Beginn eine kleine Fabrik besuchen, in der Tongefäße hergestellt und Stoffwaren verarbeitet wurden.

Zur Stoffbearbeitung gab es einen eigenen Waschraum, in dem die Stoffe nicht nur gewaschen, sondern auch gefärbt wurden. Zum Färben, so erfuhren wir, wurden übrigens natürliche Farbstoffe, wie der Saft von roten Rüben, verwendet.

Die Tongefäße wurden damals auch nicht in modernen Öfen gebrannt, wie heute, sondern im Freien, in speziellen Brennöfen.

Die Büroräume sahen damals auch noch ganz anders aus als heute. Geschrieben wurde damals noch auf Papyrus mit Federkeilen oder auch auf Wachstafeln mit Holzkeilen.

Danach ging es sogleich in ein Wohnhaus, in dem eine mittelständische Familie gewohnt haben könnte. Als wir dort ankamen, war jedoch niemand zu Hause. Sogar die Hundehütte im Eingangsbereich war leer.

Als nächstes landeten wir in einem Haus wohlhabender Leute. Vor dem Betreten des Hauses waren bereits die ersten Unterschiede zu erkennen. So betrat man das Haus von einem Arkadengang aus, in dem stets ein angenehmes kühles Lüftchen wehte. Man könnte das wohl als eine altmodische Klimaanlage bezeichnen.
Zwei Stufen, die zur Haustüre führten, waren ein weiterer Unterschied. Wurde man hier als Gast sozusagen von "oben herab" empfangen, vermittelte auch das bereits ein anderes Gefühl als bei einem Empfang auf Augenhöhe, wie in einem mittelständischen Haus.
Im Haus wurde man von einem Sklaven in einem Vorraum begrüßt, der einen bei der Familie ankündigte und die Botschaft überbrachte, ob man eintreten dürfte oder nicht. Dabei lernten wir auch gleich etwas interessantes über die Böden. War ein boden mit kleinen roten Fliesen ausgelegt, so war das ein Raum, in dem man sich nicht lange aufhalten sollte.

Böden, die mit unterschiedlichen kleinen Steinchen mosaikartig ausgelegt waren, sollten zum Verweilen einladen.

In der Küche stießen wir auch nicht auf eine Einrichtung, wie wir sie heute gewohnt sind. Der Herd war nicht elektrischem Strom oder Gas betrieben, sondern mit Feuer, Gewürze wurden selbst zerkleinert, etwas Salz durften wir sogar kosten, und selbst das Mehl wurde mit einem kleinem Mahlstein selbst aus Korn gemahlen. Bei dem Versuch, diesen Stein zu bewegen, merkten wir aber, welch schwere, anstrengende Arbeit das gewesen sein muss.

Im Innenhof des Hauses sollten wir uns nun auch etwas unauffälliger kleiden, da unsere Kleidung unter den damaligen Gewändern sehr herausstach. Für die Herren gab es damals die Tunica, über die vor allem der Edle Mann noch eine Toga, ein langes um den Körper gewickeltes Tuch, trug und dir Damen trugen meist ebenso eine Tunica, über die vor allem "betuchte", also wohlhabendere, Damen noch eine Stoa, eine Art Schal, legten.Wir bemerkten sogleich, dass beim Anlegen der Kleidung die Hilfe von Sklaven unabdinglich war, da hierbei lange Stoffbahnen kunstvoll um den Körper gewickelt werden mussten.
Im Schlafzimmer merkten wir, dass die Betten damals noch keine weichen Matratzen hatten, so wie unsere heute zumeist, sondern dass diese noch ziemlich hart waren. Dafür gab es in dem Zimmer, in dem wir vorbeischauen durften, sogar eine kleine Sitzecke.

Unser nächster Halt führte uns ins Esszimmer. Dieses war sehr groß, mit mehreren Tischbahnen, an deren Kopfseite ein Tisch stand, der wohl den Hausherren vorbehalten war.

Wieder draußen angekommen, fanden wir heraus, wie die Leute dazumal auch ohne Fernsehern und Computer Unterhaltung fanden. Sogenannte "Gladiatorenkämpfe", übersetzt "Schwertkämpfe", fanden in Theatern statt.
Um die Unterhaltung genießen zu können, gab es vor dem Theater die Möglichkeit Speisen zu kaufen und zu sich zu nehmen. Doch als wir dort waren, waren diese altmodischen "Imbissstände" leider nicht geöffnet. Wir durften aber trotzdem einen kurzen Blick hineinwerfen.

Da wir auf unserer Reise nun ganz schön ins Schwitzen gekommen waren, erhofften wir uns etwas Abkühlung in einem der berühmten römischen Bäder, einer Therme. Doch dort war es alles andere als kühl. Die Römer hatten damals ausgeklügelte Systeme das Wasser zu wärmen. In einem Ofen gewärmtes Wasser wurde in die Schwimmbecken geleitet, sodass das Wasser für die Badenden Gäste warm war.

Diese Technologie setzten sie auch ein um ihre Wohnräume mittels Fußbodenheizsystemen zu beheizen. Dafür wurde über einem Feuer geheiztes Wasser durch ein Rohrsystem, das in den Böden der Häuser verlegt war, geleitet, wo es die Wärme in den Raum abgeben konnte. Dieses System gibt es auch in unserem Modernen Leben heute noch in vielen Wohnräumen in Ähnlicher Art.

Abschließend durften wir unsere Namen noch auf kleinen Wachstäfelchen schreiben, um festzuhalten, dass wir die Stadt besucht haben. Leider halten diese Schriftstücke nur nicht ewig. Wird das Wachs einmal wieder geschmolzen, verschwinden die Schriftzüge wieder und man hat wieder eine leere Tafel, oder wie man im alten Rom sagte, eine "tabula rasa".

Nun mussten wir das alte Rom aber auch schon wieder verlassen und in die Gegenwart zurückkehren. Um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können, gönnten wir uns noch Eis und zogen im Anschluss fasziniert von dannen.
Welche Dinge, die wir in unserer heutigen Zeit für modern und innovativ halten, es bereits damals in der alten römischen Kultur, in etwas anderer Form aber doch, gab, war einfach beeindruckend. Wie in anderen Kulturen auch, waren auch im alten Rom schon damals viele Ideen vorhanden, die das Leben für die Menschen angenehmer machen und vereinfachen sollten.
Wir hatten sehr viel Spaß und haben viel Interessantes erfahren!

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